Es gibt diese besonderen Schwellenzeiten im Jahr, in denen die Welt um uns herum leiser wird – und gleichzeitig so viel kraftvoller. Beltane (30.04.) ist für mich genau so ein Moment.

Ein uraltes Fest, das das Leben feiert, die Lust, die Sinnlichkeit, die Verbindung zwischen allem, was atmet und wächst.

Beltane markiert die Nacht, in der die Schleier dünner werden – zwischen Mensch und Natur, zwischen Sehnsucht und Erfüllung. Früher entzündeten die Menschen große Feuer. Sie sprangen Hand in Hand darüber, baten um Fruchtbarkeit, um Schutz, um ein Jahr voller reicher Ernte – innerlich wie äußerlich.

Und wenn ich heute an Beltane denke, spüre ich, dass es noch immer diese Einladung in sich trägt:

Feiere das Leben. Feiere dich.

Für mich ist Beltane mehr als ein historisches Ritual. Es ist ein inneres Erwachen. Ein sich Erinnern daran, dass wir nicht für den Mangel gemacht sind. Nicht für das Kleinhalten, nicht für das Verzichten. Beltane ruft mich – und vielleicht auch dich – dazu auf, das eigene Feuer wieder zu spüren.

Wo brennst du?

Wo hast du dich vielleicht selbst aus Angst vor Enttäuschung gelöscht?

Welche deiner innersten Wünsche flüstern schon lange in deinem Herzen und warten darauf, dass du ihnen endlich eine Stimme gibst?

Ich denke an die Erde, wie sie sich jetzt öffnet – an Blüten, die sich verschwenderisch verschenken, an Düfte, die schwer und süß in der Luft hängen. Die Natur kennt keine falsche Zurückhaltung. Sie gibt sich hin, völlig. Und vielleicht dürfen auch wir genau das lernen:

Uns wieder mehr hinzugeben. Uns selbst. Dem Leben. Der Liebe. Dem Spiel.

Dieses Jahr werde ich Beltane mit einem lieben Menschen draußen in der Natur feiern. An einem kleinen, wilden Bach, abseits der Wege, wo das Wasser noch frei tanzt und singt. Ich werde ein kleines Feuer entzünden – nicht laut, nicht groß, sondern warm und leuchtend – nur für das Leben selbst.

Ich stelle mir schon jetzt vor, wie ich die feuchte Erde berühre, das Knistern der Flammen höre und der Bach an meiner Seite die Lieder des Frühlings summt.

Keine große Zeremonie.

Nur das stille Versprechen: Ich bin hier. Ich bin lebendig.

Manchmal schreibe ich Wünsche auf. Wünsche, die mehr sind als Ziele – Wünsche, die direkt aus meinem innersten Kern kommen.

Und manchmal tanze ich einfach. Barfuß. Unbeholfen vielleicht, aber voller Freude. Denn Beltane lehrt mich immer wieder: Es ist egal, wie es aussieht. Wichtig ist nur, dass ich mich spüre. Dass ich da bin.

Vielleicht ist genau das das größte Geschenk dieses Festes:

Zu merken, dass wir nicht auf einen besseren Moment warten müssen, um unser Herz zu öffnen. Dass wir nicht noch heiliger, reiner, klüger werden müssen. Dass das Leben genau jetzt darauf wartet, dass wir es berühren. Und dass das Feuer in uns niemals wirklich erlischt – es wartet manchmal einfach nur auf einen sanften Atemzug.

Vielleicht magst du ja dieses Jahr auch dein eigenes kleines Beltane-Feuer entzünden.

Egal, ob draußen unter dem Himmel oder tief in deinem Herzen.

Und vielleicht flüsterst du dann auch in die Nacht:

Ich bin bereit. Ich lebe. Ich liebe.


Herzensgrüße Stefan

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