Ostern. Das Fest der Auferstehung. Ein Fest des Lebens, der Hoffnung, der Erneuerung. Wenn ich durch den Wald spaziere, mit Paula an meiner Seite, und sehe, wie sich das zarte Grün seinen Weg bahnt, dann erinnert mich das an eine tiefe Wahrheit: Das Leben findet immer einen Weg – wenn wir es nur lassen.

Und genau darum möchte ich heute, an diesem Osterfest, keine Tiraden gegen all das führen, was ich ablehne. Ich will nicht gegen Schreihälse anschreiben, nicht gegen Populisten wettern, nicht gegen Ignoranz und Hetze kämpfen. Denn ich habe das Gefühl, dass wir uns selbst verlieren, wenn wir uns nur noch im „Dagegen“ verausgaben.

Stattdessen wünsche ich mir – und vielleicht geht es dir ähnlich – dass wir beginnen, laut und klar FÜR etwas zu sein. Mit Herz. Mit Haltung. Mit offenen Augen und warmen Händen. Nicht weil es bequem ist. Sondern weil es dringend ist.

Lass uns FÜR Empathie einstehen. Nicht nur in großen Reden, sondern im Alltag, dort, wo jemand übersehen wird, wo jemand strauchelt, wo jemand einfach nur gesehen werden möchte. Empathie heißt: Ich erkenne dich an. Mit deiner Geschichte, deiner Unsicherheit, deinem Mut. Und ich urteile nicht.

Lass uns FÜR Wissenschaft einstehen. Für die Kraft des Wissens, das sich selbst in Frage stellt und dadurch wächst. Für eine Welt, in der wir die Erkenntnisse der Forschung als Verbündete betrachten und nicht als Bedrohung. In der wir Impulse aufnehmen, statt sie aus Trotz abzuwehren.

Lass uns FÜR Vernunft einstehen. Für den Mut, innezuhalten, nachzudenken, abzuwägen. Vernunft heißt nicht, kalt zu sein. Im Gegenteil: Sie schenkt uns die Klarheit, die wir brauchen, um mit Mitgefühl zu handeln.

Lass uns FÜR Respekt einstehen. Für einen Umgang, der nicht auf Lautstärke basiert, sondern auf Zuhören. Für Räume, in denen wir uns nicht übertrumpfen, sondern wirklich begegnen.

Lass uns FÜR Klimaschutz einstehen. Nicht als Verbotsagenda, sondern als Ausdruck unserer Liebe zum Leben. Zum Planeten, zu den Generationen nach uns, zu den Tieren, die keine Stimme haben, außer unsere.

Lass uns FÜR Fortschritt und Innovation einstehen. Für Ideen, die wachsen dürfen. Für Technik, die dem Menschen dient, nicht ihn beherrscht. Für Wandel, der Wurzeln schlägt – weil er verbunden ist mit Sinn.

Lass uns FÜR Frieden und Akzeptanz einstehen. Gerade in einer Zeit, in der Mauern wieder errichtet werden, außen wie innen. Akzeptanz ist der leise Bruder der Liebe. Und Frieden beginnt in uns. Im Nein zur Verhärtung, im Ja zur Verletzlichkeit.

Lass uns FÜR Gleichberechtigung einstehen. Nicht als leere Phrase, sondern als gelebte Haltung. Egal, welches Geschlecht. Welche Herkunft. Welche Liebesform. Wir gehören alle zu dieser Welt. Gleich. Würdevoll.

Und ja, all das bedeutet auch: FÜR alles zu sein, was nicht rechts ist. Nicht menschenverachtend, nicht ausgrenzend, nicht rückwärtsgewandt. Sondern lebendig, verbunden, menschlich.

Vielleicht ist genau das die Osterbotschaft unserer Zeit: Dass wir auferstehen können aus unserer inneren Müdigkeit, unserer Ohnmacht, unserer Angst. Dass wir wieder beginnen können, einander die Hände zu reichen. Und dass aus all dem, was scheinbar am Boden liegt, neues Leben wachsen darf – wenn wir es pflegen.

Ich wünsche dir von Herzen ein Osterfest, das dich berührt. Und den Mut, dich immer wieder FÜR etwas zu entscheiden.

Herzensgrüße Stefan

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