Ich begegne immer wieder Menschen, die so viel wissen. Die Bücher verschlungen haben, Podcasts gehört, sich durch Therapien gearbeitet, innere Prozesse angeschoben haben. Die reflektieren, analysieren, Zusammenhänge erkennen – und dabei ein tiefes Verständnis für sich selbst entwickelt haben.

Und doch stehen sie irgendwann da. Mitten in einer inneren Leere. Und fragen sich: Warum fühle ich trotzdem nichts? Warum ist da diese Unruhe, dieses Einsamsein, dieses Nicht-Ankommen?

Ich kann das so gut nachvollziehen. Weil ich selbst da war. Mehr als einmal.

Weil ich weiß, wie sehr man sich bemühen kann, mit dem Kopf zu heilen, was sich im Körper verletzt anfühlt. Weil ich weiß, wie schwer es ist, sich selbst zu begegnen, wenn es keinen sicheren Raum dafür gibt.

Verstehen ist nicht fühlen.

Unser Nervensystem interessiert sich herzlich wenig für unsere klugen Gedanken. Es reagiert auf Nähe. Auf Sicherheit. Auf Zuwendung. Es reagiert auf Berührung, auf Gesehenwerden. Auf Kontakt, der echt ist – und nicht nur gut gemeint.

Ich glaube, viele von uns haben versucht, sich über den Verstand wieder ganz zu machen. Aber Heilung geschieht nicht im Denken. Sie beginnt im Spüren.

Im Gespür dafür, dass wir mit all dem, was in uns lebt, willkommen sind.

Nicht optimiert.

Nicht verbessert.

Nicht „endlich stabil“.

Sondern fühlend.

Zitternd vielleicht.

Oder traurig.

Oder wütend.

Oder weich.

Und genau das braucht einen Raum. Einen Raum, in dem du gehalten wirst – auch in deiner Widersprüchlichkeit. Einen Raum, in dem du nichts leisten musst, um angenommen zu werden. Einen Raum, in dem du nicht allein bist mit dir.

Was du brauchst, ist kein weiteres Wissen. Was du brauchst, ist ein Gegenüber, das bei dir bleibt, wenn’s in dir eng wird. Ein Ort, an dem dein Nervensystem lernen darf:

Ich bin sicher. Ich darf sein. Ich darf fühlen.

Ganz ohne Druck. Sondern als Einladung. Zu dir selbst.


Herzensgrüße Stefan

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