Sehnsucht. Schon das Wort selbst trägt eine besondere Energie in sich. Für mich hat es eine doppelte Bedeutung: Sehend suchen. Es ist dieses bewusste Offen-Sein, der innere Ruf, der uns einlädt, die Augen nicht nur nach außen, sondern auch nach innen zu öffnen. Sehnsucht ist kein passives Verlangen, kein bloßes Warten. Es ist eine aktive, lebendige Bewegung. Sie lädt uns ein, auf eine Reise zu gehen – eine Reise, die weit über das hinausgeht, was wir greifen können.
Sehnsucht spüre ich oft tief in meinem Körper, genau dort, wo sich das Solarplexus-Chakra befindet. Es ist wie ein sanftes Ziehen, ein Pulsieren, manchmal auch ein leichtes Brennen. Es ist, als ob sich in dieser Region eine Tür öffnet, die mich mit einer Welt verbindet, die ich noch nicht ganz kenne, die mich aber magisch anzieht. Dieses Gefühl dort in der Mitte meines Körpers – zwischen Herz und Bauch – ist für mich der Kompass. Es zeigt mir, dass da etwas ist, das mich ruft, das gesehen und gesucht werden möchte.
Manchmal erscheint Sehnsucht wie eine vage, unfassbare Leere, die gefüllt werden will. Aber ist es wirklich Leere? Oder vielleicht vielmehr ein Raum voller Möglichkeiten, die noch darauf warten, entdeckt zu werden? Dieses innere Sehen – das Erkennen der Sehnsucht als Botschaft – fordert uns heraus. Es fragt uns: Was fehlt dir wirklich? Ist es ein Mensch? Eine Begegnung? Ein Abenteuer? Oder ist es vielleicht eine Verbindung zu dir selbst, die du verloren hast?
Ich glaube, Sehnsucht ist keine Schwäche. Sie ist eine Kraft, die uns antreibt, uns öffnet, uns wachsen lässt. Sie bringt uns dazu, unsere Komfortzone zu verlassen, etwas Neues zu wagen. Sie ist ein stiller Flüsterton, der sagt: „Schau genauer hin. Es gibt mehr, als du bisher siehst.“
Das Solarplexus-Chakra ist dabei wie ein Schlüssel. Es verbindet den Mut des Herzens mit der Intuition des Bauches. Es schenkt uns die Energie, das Neue nicht nur zu sehen, sondern ihm auch entgegenzugehen. Vielleicht ist das das wahre Geschenk der Sehnsucht: Sie führt uns auf Pfade, die wir ohne sie nie betreten hätten.
Und ja, manchmal tut sie weh. Sie bringt eine Form von Schmerz mit sich, die uns gleichzeitig lebendig fühlen lässt. Aber auch das ist Teil der Reise. Der Schmerz zeigt uns, dass wir noch fühlen, dass wir noch hoffen, dass wir noch träumen.
Wenn ich die Sehnsucht spüre, frage ich mich oft: Bin ich bereit, dem zu folgen, was sich zeigt? Bin ich bereit, loszulassen, was mich zurückhält, und mich dem Neuen zu öffnen? Diese Fragen tragen nicht immer sofort eine Antwort in sich, aber sie sind der erste Schritt auf dem Weg.
Sehnsucht ist letztlich ein Geschenk. Sie erinnert uns daran, dass wir suchende Wesen sind. Dass wir uns nach Verbindung sehnen – zu uns selbst, zu anderen, zum Leben. Und dass in diesem Sehnen eine unendliche Kraft liegt, die uns immer wieder vorantreibt.
Vielleicht kannst du heute einmal innehalten und spüren, wo in deinem Körper deine Sehnsucht wohnt. Vielleicht in deinem Herzen, deinem Bauch oder wie bei mir im Solarplexus. Lass dieses Gefühl zu. Lausche ihm. Und dann frage dich: Wohin möchte es dich führen?
Denn in der Sehnsucht liegt nicht nur ein Suchen. Es liegt auch ein Finden. Ein Wiederfinden dessen, was du in deinem Inneren schon immer gespürt hast. Ein Stück von dir selbst.
Herzensgrüße Stefan