2024 neigt sich dem Ende zu, und ich spüre, wie sich ein Kapitel schließt. Dieses Jahr war eine Achterbahn der Gefühle, voller Höhen und vielen Tiefen, Wendungen und Überraschungen. Während ich diese Zeilen schreibe, fühle ich Dankbarkeit, aber auch Wehmut, denn dieses Jahr hat mich tief bewegt, mich herausgefordert und mir so viele Lektionen mit auf den Weg gegeben.
Anfang des Jahres hatte ich nicht nur das Gefühl, dass mir mein Leben entgleitet. Es war wohl eine der schwersten Zeiten in meinem Leben. Die vielen Begegnungen mit achtsamen Menschen waren für mich wie ein Rettungsboot. Diese Begegnungen wurden zu Inseln, auf denen ich mich langsam wieder spürte, mich verbunden fühlte und neue Kraft tankte. Doch neben diesen kraftvollen Momenten hatte ich auch mit vielen gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen, die mich immer wieder innehalten ließen. Sie haben mir auf sehr eindrückliche Weise gezeigt, wo ich noch genauer hinschauen darf – auf mich, auf meinen Körper, auf meine Grenzen. Diese Erfahrungen waren oft schmerzhaft, aber sie waren auch Lehrer, die mir geholfen haben, bewusster mit meiner Energie umzugehen und auf meine innere Stimme zu hören.
Ein Highlight des Jahres war sicherlich die Entwicklung meiner Tantra-Abendgruppe und die wundervollen Begegnungen, die daraus entstanden sind. Es war ein Geschenk, zu erleben, wie Menschen sich öffnen, wachsen und sich selbst entdecken. Beziehungen sind wohl immer auch ein Spiegel, in den wir blicken dürfen, um uns selbst besser zu erkennen.
Und dann war da noch die Sache mit der Liebe. Dieses Jahr war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Eine langjährige Partnerschaft ging zu Ende, für die ich tief dankbar bin. Sie hat mich über viele Jahre begleitet, mich geprägt und mir gezeigt, was es bedeutet, gemeinsam Höhen und Tiefen zu durchleben. Mit ihr habe ich gelernt, wie wertvoll es ist, einander Raum zum Wachsen zu geben, auch wenn dies schmerzhaft bedeutet, dass jeder seinen eigenen Weg gehen darf. Aus dieser Verbindung ist auch die Idee für Gelebte Liebe entsprungen, die heute ein zentraler Teil meines Lebens ist.
Inmitten dieses Abschieds öffnete sich völlig unerwartet ein neuer Raum in meinem Herzen – in einer Intensität, die ich lange nicht mehr gespürt hatte, vielleicht noch nie. Diese Verbindung war kein Austausch von Gefühlen oder gar eines Menschen, sondern ein tiefes Sehen – ein Erkennen dessen, wer ich bin und was ich brauche. Sie hat mich zutiefst berührt, aber auch vor Augen geführt, was ich in Beziehungen suche. Die Erkenntnis, dass ich weniger nicht mehr akzeptieren möchte, hat in mir eine Klarheit geschaffen, die mich stärkt, auch wenn sie mich manchmal schmerzt.
Der Verlust dieser beiden Verbindungen hat Spuren hinterlassen, die mich auf meinem Weg weitergebracht haben und mich daran erinnern, was wirklich zählt.
Eine dieser Spuren ist das Tattoo, das ich mir in diesem Jahr stechen ließ.
Es symbolisiert meinen Weg und die Erkenntnisse, die mich geprägt haben. Es erinnert mich jeden Tag daran, wer ich bin und woran ich glaube. Es ist mehr als nur ein Motiv auf der Haut – es ist ein Zeichen meiner Reise, meiner Stärke und der Entscheidungen, die mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Jedes Mal, wenn ich es anschaue, spüre ich diese Kraft und die Verbindung zu mir selbst.
Neben all den persönlichen Höhen und Tiefen war 2024 auch ein Jahr des Schaffens. Die Männergespräche, die ich initiiert habe, haben mich tief berührt. Es ist etwas Besonderes, zu erleben, wie Männer in einem sicheren Raum ihre Masken ablegen, sich verletzlich zeigen und in die Tiefe gehen. Diese Arbeit ist für mich nicht nur Berufung, sondern auch ein Weg, meine eigene Verbundenheit zu stärken.
Ein weiterer Lichtblick in diesem Jahr war die Arbeit mit Paula, meinem Hund. Sie ist nicht nur eine treue Begleiterin, sondern auch eine Lehrerin, die mir täglich zeigt, wie wichtig Geduld, Präsenz und bedingungslose Liebe sind. Unsere gemeinsamen Spaziergänge und Trainingsstunden haben mir immer wieder Ruhe und Freude geschenkt. Paula erinnert mich daran, im Moment zu leben und die kleinen Dinge zu schätzen.
Jetzt, wo der Dezember fast vorbei ist, spüre ich, wie das Jahr langsam seinen Kreis schließt. Meine Gesundheit hat mich erneut ausgebremst, und auch wenn das im ersten Moment schwerfällt, erkenne ich darin eine Chance. Es ist, als ob mein Körper mir leise zuflüstert: “Halte inne, schau hin.”
In dieser erzwungenen Pause darf ich noch einmal genauer hinschauen, was ich wirklich brauche – und vielleicht sogar, was ich loslassen möchte, bevor 2025 an die Tür klopft. Altes, Belastendes, Überholtes, das keinen Platz mehr in mir finden soll, darf gehen. Es fühlt sich an wie ein inneres Aufräumen, ein bewusstes Sortieren.
Gleichzeitig merke ich, wie sich eine leise Vorfreude in mir regt. 2025 kündigt sich für mich an wie ein Jahr des Aufbruchs, ein Jahr, in dem neue Räume entstehen dürfen. Räume durch meine Tantra-Arbeit, durch Begegnungen, durch kreative Projekte. Vielleicht findet auch eine längere Reise ihren Platz – eine Reise zu neuen Inspirationen, zu mir selbst und zu neuen Perspektiven.
Es ist, als ob diese Pause, die mich jetzt zum Innehalten zwingt, mir auch die Kraft gibt, mit mehr Klarheit und Offenheit nach vorne zu blicken. Ich bin bereit, Altes zurückzulassen und Neues einzuladen.
Ich nehme all das mit, was ich in diesem Jahr gelernt habe, und blicke voller Hoffnung und Freude in die Zukunft. Auch meine Blogbeiträge waren ein Teil dieser Reise – ein Fenster in meine Welt, das viele von euch mitgenommen und uns verbunden hat. Denn wenn 2024 eines gezeigt hat, dann dass jede Herausforderung, jede Begegnung, jeder Verlust und jede Liebe mich näher zu mir selbst gebracht hat.
Danke, 2024, für all deine Lektionen, auch wenn sie nicht immer leicht waren. Willkommen, 2025, mit all deinen Möglichkeiten. Ich bin bereit.
Herzensgrüße Stefan