Seit zwei Tagen begleitet mich das Gedicht von Friedrich Halm „Mein Herz, ich will dich fragen“ und ich möchte meine Gedanken dazu in diesem Beitrag bündeln. Die einfache, aber kraftvolle Struktur des Gedichts offenbart eine Reihe von Fragen und Antworten, die die Schönheit der Liebe auf poetische Weise einfangen. Es berührt auf wundervolle Weise das tiefste und reinste Wesen der Liebe.

Liebe beginnt mit einem tiefen Verständnis und einer Verbindung zwischen zwei Seelen. Halm beschreibt dies als „Zwei Seelen und ein Gedanke“. Diese Einheit ist mehr als nur eine emotionale Verbindung, sie ist eine tiefe, intuitive Übereinstimmung, in der zwei Individuen dieselben Träume, Hoffnungen und Ziele teilen. Wie zwei Kugeln, die in die gleiche Richtung rollen (Das Beziehungsmodell der zwei Kugeln: Eine Reise zur harmonischen Verbindung). Es ist dieser Moment, wenn du in die Augen eines Menschen schaust und ohne Worte weißt, welche Energie euch umspannt.

Die Frage, woher die Liebe kommt, beantwortet Halm mit einer simplen, aber mächtigen Wahrheit: „Sie kömmt und sie ist da!“ Liebe lässt sich nicht planen oder erzwingen; sie erscheint oft unerwartet und überwältigt uns mit ihrer Macht. Es ist diese spontane Magie, die Liebe so unvergleichlich und kostbar macht.

Viele von uns haben schon einmal das Gefühl erlebt, dass Liebe schwindet. Halm jedoch erinnert uns daran: „Die war′s nicht, der′s geschah!“ Wahre Liebe verschwindet nicht einfach, was verschwindet, war nie echte Liebe. Es ist eine beruhigende Einsicht, die uns ermutigt, die Tiefe und Echtheit unserer Gefühle zu hinterfragen.

Reine Liebe, so sagt Halm, ist die, die ihrer selbst vergisst. Sie stellt das Wohl und Glück des geliebten Menschen über das eigene und findet ihre tiefste Erfüllung in selbstlosen Handlungen. Eltern werden diese Zeilen sofort verstehen. Liebe ist am tiefsten, wenn sie still ist. In der Stille liegen die ehrlichsten und intensivsten Gefühle verborgen. Es sind die leisen Momente, die Blicke und Berührungen, die oft am meisten sagen.

Liebe ist am reichsten, wenn sie gibt. Dieser Aspekt der Liebe erinnert uns daran, dass wahre Liebe nichts erwartet, sondern im Geben und Teilen Erfüllung findet. Es ist diese Großzügigkeit des Herzens, die Liebe unendlich und unermesslich macht.

Zum Schluss fasst Halm die Essenz der Liebe perfekt zusammen: „Sie redet nicht, sie liebt!“ Liebe braucht keine Worte, um sich auszudrücken. Ihre Präsenz ist spürbar in jeder Geste, in jedem Blick und in jeder Handlung. Doch genauso wie Liebe ohne Worte auskommt, kann sie meiner Meinung nach, auch über Worte Ausdruck finden. Gedichte, Lieder und Liebesbriefe sind Beispiele dafür, wie Sprache die tiefen Gefühle der Liebe vermitteln kann. Aber Liebe ist die universelle Sprache, die alle Barrieren überwindet und direkt von Herz zu Herz spricht.

Friedrich Halm’s „Mein Herz, ich will dich fragen“ erinnert mich daran, dass die Essenz der Liebe in ihrer Einfachheit und Reinheit liegt. Liebe ist nicht kompliziert, sie ist nicht laut. Sie ist die stille, unaufdringliche Kraft, die uns verbindet, erhebt und vervollständigt. Leider sind wir oft vom Lärm unserer Gedanken und Chaos umgeben und daher ist es wichtig, diese Stille zu finden und zu schätzen. Liebe ist die Kraft, die uns zu besseren Menschen macht, die uns lehrt, zu geben, zu verstehen und zu vertrauen. Lass uns diese Wahrheit in unseren Herzen tragen und die Liebe in ihrer reinsten Form leben.

In diesem Sinne,
mein Herz, ich will dich fragen,
mein Herz, lass uns lieben – still, tief und reich.

Herzensgrüße Stefan

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