Ich finde es immer wieder überraschend, mit wie wenig man sich so viel schenken kann … Berührung, Aufmerksamkeit, Augenkontakt, Achtsamkeit … Ich finde das magisch.
Diese Worte, die mich heute erreichten, haben mich berührt, denn sie bringen auf den Punkt, was für mich ein Kern menschlicher Verbindung ist. Es sind die kleinen Gesten, die uns spüren lassen, dass wir gesehen werden – dass wir wichtig sind, ohne große Worte, ohne großen Aufwand. Sie sind schlicht, und gerade in ihrer Einfachheit entfalten sie eine Kraft, die oft größer ist, als wir es erwarten.
Mit wie wenig können wir uns so viel schenken? Es braucht keinen komplizierten Plan, keine großen Reden oder aufwendigen Gesten. Ein sanfter Blick, der sagt: „Ich sehe dich.“ Eine Berührung, die nicht nur den Körper, sondern das Herz erreicht. Oder die völlige Aufmerksamkeit, die wir jemandem schenken, wenn wir wirklich zuhören – ohne Ablenkung, ohne Eile. Solche Momente berühren etwas Tiefes in uns, etwas Menschliches, das sich danach sehnt, einfach nur da zu sein – mit sich selbst und mit dem anderen.
Doch genau darin liegt die Herausforderung. Diese Art von Begegnung passiert nicht nebenbei. Sie ist kein Automatismus. Sie braucht Bewusstheit, ein Innehalten im Strudel des Alltags. Es erfordert, dass wir dem Moment Raum geben, ihn wirklich wahrnehmen und uns trauen, in seiner Einfachheit zu verweilen. Und ja, es braucht Mut! Denn nur wenn wir die Dinge so annehmen, wie sie sind, ohne sie zu interpretieren oder verändern zu wollen, entsteht diese echte Verbindung.
Ich denke oft darüber nach, wie schnell wir in die Routine abrutschen und dabei das Feine übersehen. Wir eilen von einer Aufgabe zur nächsten, gefangen in Gedanken, die uns von der Gegenwart wegziehen. Doch dann kommt ein Augenblick, in dem jemand inne hält, wirklich hinschaut, uns berührt – und plötzlich ist sie da: diese Magie. Sie erinnert uns daran, wie lebendig wir sein können, wenn wir aufhören, uns zu beeilen, wenn wir einfach nur da sind.
Feines Fühlen ist keine beiläufige Fähigkeit, sondern eine Haltung, die Raum braucht. Es ist die Bereitschaft, innezuhalten und zu spüren, was in diesem Moment wirklich wichtig ist.
Ich habe diese Magie in meinem Leben erfahren. In Begegnungen, die nicht laut oder spektakulär waren, sondern still und voller Tiefe. Sie entstehen, wenn zwei Menschen sich erlauben, den Trubel des Lebens kurz beiseitezuschieben und sich gegenseitig Raum zu schenken. Präsenz, die nicht nur sichtbar, sondern spürbar ist.
Auch ich habe Zeiten erlebt, in denen diese Verbindung schwerfiel, in denen die Hektik des Lebens mich davon abhielt, wirklich präsent zu sein. Doch ich habe gelernt, dass es sich lohnt, innezuhalten und diesen Raum zu schaffen. Denn diese kleinen, achtsamen Gesten nähren nicht nur den anderen, sondern auch uns selbst. Es ist, als würde sich eine Tür öffnen, die direkt zu unserem Innersten führt, wo wir nicht leisten oder funktionieren müssen, sondern einfach nur sein dürfen.
Mit wie wenig können wir uns so viel schenken. Es ist nicht nur magisch – es ist menschlich. Und es erinnert uns daran, dass die wirklich wertvollen Dinge des Lebens oft genau dort zu finden sind, wo wir bewusst hinschauen, hinhören und hinfühlen, ohne zu bewerten. Dort, in der Tiefe der kleinen, unscheinbaren Momente, liegt das, wonach wir so oft suchen: Verbindung, Nähe und das Gefühl, wirklich gesehen zu werden.
Herzensgrüße Stefan