Es gibt Momente, da berührt dich das Leben so leise, dass du es kaum bemerkst – und doch spürst du, wie sich etwas in dir bewegt. Ein Wort, ein Blick, ein Atemzug. Manchmal genügt ein einziger Impuls, und dein Inneres antwortet. So beginnt der Kreislauf von Körper, Gefühl, Gedanke – und schließlich Handlung.

Ein Auslöser ist nichts anderes als eine Einladung. Etwas im Außen erinnert dich an etwas in dir. Dein Körper reagiert: vielleicht zieht sich etwas zusammen, vielleicht wird dir warm, vielleicht hält dein Atem kurz inne. Diese erste Regung ist rein, ehrlich, unmittelbar. Sie zeigt dir, dass Leben durch dich fließt – dass etwas in Resonanz geht mit deiner Geschichte, deiner Sehnsucht oder deiner Angst.
Aus dieser körperlichen Schwingung entstehen Gefühle. Sie sind wie Wellen, die das Herz berühren. Freude, Trauer, Scham, Liebe, Wut – sie alle sind Stimmen deines Inneren. Wenn du ihnen Raum gibst, verwandeln sie sich. Gefühle wollen nicht weggemacht, sondern gefühlt werden. Sie erinnern dich daran, dass du lebst.
Dann entstehen Gedanken. Sie sind wie der Wind, der über das Wasser zieht. Sie können klären oder aufwühlen, beruhigen oder verstricken. Gedanken formen unsere Welt, doch sie sind nur ein Teil von uns. Zwischen Gefühl und Gedanke liegt jener heilige Zwischenraum, in dem du spüren kannst: Du hast die Wahl. Du kannst bewusst bleiben, statt automatisch zu reagieren.
Und schließlich folgt die Handlung – das, was sichtbar wird. Deine Worte, dein Blick, deine Berührung. All das ist Ausdruck deines Inneren. Wenn du achtsam bist, wird jede Handlung zu einer Form der Liebe – zu einem bewussten Ja zu diesem Moment.
Wenn du lernst, diesen Kreislauf zu sehen, erkennst du: Du bist dieser Fluss. Kein Teil davon ist falsch oder überflüssig. Dein Körper, deine Gefühle, deine Gedanken – sie alle machen dich aus. Sie sind Ausdruck deines lebendigen Seins, deiner Ganzheit.
Und vielleicht erinnerst du dich in all dem an die kleine Pause zwischen zwei Herzschlägen – jenen winzigen Moment, in dem alles still wird. Dort liegt die Erinnerung an das, was wirklich zählt: an Verbindung, an Liebe, an das Jetzt.
In dieser Stille ruht Manawa – die Kraft des Augenblicks. Dort, zwischen den Schlägen deines Herzens, bist du ganz da. Keine Vergangenheit, keine Zukunft. Nur du, atmend, fühlend, lebend. Wenn du aus dieser Präsenz heraus lebst, wird selbst der stärkste Trigger zu einem Tor. Du trittst hindurch – nicht, um dich zu verlieren, sondern um dich wiederzufinden. In deinem Körper, in deinem Atem, in deiner Liebe.
Das ist gelebte Liebe: das Ja zu allem, was in dir ist – mit Achtsamkeit, mit Berührung, mit Präsenz.
Herzensgrüße Stefan
