Es gibt Momente im Leben, die uns in eine Gefühlswelt katapultieren, die scheinbar gegensätzlich ist, und doch so tief miteinander verbunden. Gerade jetzt, während ich mich auf mein Kuschel-Event vorbereite, spüre ich diese Vielfalt der Gefühle sehr intensiv – eine Mischung aus tiefer Freude, leiser Traurigkeit, einer Spur von Angst und dem Gefühl von Vertrauen, das sich immer wieder leise anschleicht.
Die Freude liegt klar auf der Hand: Die Vorfreude auf das Event, das Gefühl von Verbindung, Nähe und Gemeinschaft, das uns erwartet. Es ist diese einzigartige Energie, die entsteht, wenn Menschen sich ohne Masken und Erwartungen begegnen, sich einfach fallen lassen dürfen und miteinander in Berührung kommen – physisch, emotional, vielleicht sogar spirituell. Ich freue mich darauf, diese Momente zu teilen, diese Wärme zu spüren, die uns alle für kurze Zeit umhüllt.
Doch da ist auch die Traurigkeit. Sie kommt tief aus meinem Inneren, aus der Vergangenheit, aus Erlebnissen, die noch nicht vollständig heilen konnten. Manchmal tauchen diese Gefühle unerwartet auf, als würde ein alter Schatten wachgerufen. Die Trauer erinnert mich an Momente der Einsamkeit, des Verlustes, an Begegnungen, die nicht so verlaufen sind, wie ich es mir erhofft hatte. Es ist eine Trauer, die mir zeigt, wie viel ich schon erlebt und durchlebt habe – aber auch, wie wertvoll die Gegenwart ist.
Neben dieser Traurigkeit steht die Angst – eine leise, aber spürbare Begleiterin. Vielleicht kennst du das auch: Die Angst davor, dass etwas schiefgehen könnte, dass Erwartungen nicht erfüllt werden oder dass tiefe, emotionale Momente mehr offenbaren, als man bereit ist zu teilen. Angst ist oft die Unsicherheit vor dem Unbekannten, die Sorge, verletzlich zu sein. Doch genau in dieser Verletzlichkeit liegt die Kraft, wirklich zu leben. Denn nur wer sich zeigt, kann echte Verbindung erleben.
Und hier kommt das Vertrauen ins Spiel. Vertrauen ist der Gegenpol zur Angst, die andere Seite derselben Münze. Ich vertraue darauf, dass alles so sein darf, wie es ist. Dass die Menschen, die zu diesem Event kommen, ebenso offen und ehrlich sind, dass wir uns gegenseitig auffangen, wenn die Gefühle zu stark werden. Dieses Vertrauen in den Fluss des Lebens, in das, was wir erschaffen, gibt mir die Kraft, die Angst anzunehmen und mich dennoch auf das Event zu freuen.
Es ist, als ob Freude, Traurigkeit, Angst und Vertrauen in mir tanzen. Sie bewegen sich im Kreis, mal führt das eine Gefühl, mal das andere. Doch alle gehören zu mir, sie alle erzählen ihre Geschichte, und sie alle machen diesen Moment intensiver, echter und wertvoller.
Ohne die Traurigkeit würde ich die Freude nicht so sehr zu schätzen wissen. Ohne die Angst könnte ich das Vertrauen nicht so tief fühlen. Es ist diese Dualität, die das Leben so reich macht. Oder die Auflösung dieser Dualität, denn wir können nur dann wirklich tief fühlen, wenn wir bereit sind, alles zu spüren – das Licht und den Schatten, die Höhen und die Tiefen.
Vielleicht kennst du diese Gleichzeitigkeit von Gefühlen auch – und das ist in Ordnung. Denn sie zeigt, dass wir leben, dass wir uns auf das Leben einlassen, in all seiner Fülle. Und genau dafür bin ich unendlich dankbar.
Herzensgrüße Stefan